SpaceSlider: schnipp, weil ich das mit den Blöcken nicht so hinbekomme
Der springende Punkt unter dem Thema Diversität ist, dass die Entwickler denken, dass es immer über Liebesszenen verdeutlicht werden kann. Es ist immer so ein Abhakthema, wenn irgendwann im Spiel vorkommt, wie sich zwei Frauen oder zwei Männer küssen oder um es zu maximieren, wird die Hautfarbe noch entweißt. Das ist irgendwie auch keine Vielfalt, wenn den Entwicklern nichts besseres einfällt als eine Romantikszene.
Was ist mit dem bösen Spielstil meine ist, dass ein kompletter Spielfluss nur dann gewährleistet ist, wenn du nicht dauerhaft auf der bösen Schiene bleibst. Anstatt eine alternative Linie zu erhalten, sorgst du eigentlich damit nur, dass du Questgeber nach und nach verlierst, Händler oder Schutzmechanismen. Zudem bekommst du mit guten Taten alles mögliche an Belohnungen, während böses gerne mal leer ausgeht. Das ist, was halt Yodas Aussage widerspricht. In der echten Welt renne ich dem Dieb hinterher, hol die Geldbörse mit 500 Euro wieder und gib diese der beklauten Person. ich bekomme vielleicht ein bisschen was. Fertig. Würde der Dieb davonkommen, hätte er viel leichter 500 Euro erbeutet. Ich hätte aber auch dem Dieb hinterherlaufen können und ihm selbst das Geld abknöpfen können - 500 Euro für mich! Schön, gibts ein Danke weniger, aber ich habe konsequenzlos Geld bekommen.
Die Basis dazu bietet folgender Artikel bei der Gamestar, der vor 2 Jahren mal erschien:
https://www.gamestar.de/artikel/macht-mich-zum-monster-warum-der-boese-pfad-in-spielen-so-oft-flach-faellt,3316173.html Beispiel die X-Spiele von Egosoft. Du kannst anfangen, als Pirat zu spielen, aber du verbaust dir damit nur auf Dauer den Zugang zu immer mehr Völkern und bei den Piraten hast du bestenfalls eine simple Piratenbasis, auf die du hier oder da mal stößt. In Teil 2 kannst du irgendwann auch als Startparameter als Khaak spielen, die eine feindliche Rasse gegenüber allen Lebens ist. Kein Zugang zu deinem Volk, geschweige zu alternativer Spezialausrüstung für dich.
In The Elder Scrolls und Fallout darf ich nicht einmal gestohlene Sachen verkaufen. Warum eigentlich? Darum geht es bei gestohlener Ware doch eigentlich. Dass man die Sachen nicht gleich demjenigen wieder anbietet, von dem ich es überhaupt habe, ist klar, aber selbst am anderen Ende der Karte, wo wahrscheinlich niemand den Beklauten kennt, darf ich die Sachen ebenfalls nicht verkaufen.
In Baldurs Gate geht dir, wenn dein Ruf auf dem Tiefpunkt ist, permanent ein Trupp der Flammenden Faust auf den Sack, bei fast jedem Kartenwechsel. Würden die eigentlichen Bösewichter, gegen die man spielt, so hartnäckig verfolgt, wäre ich als Spieler überflüssig.
In GTA bist auch besser beraten, solange du nicht unter Zeitdruck stehst, komplett verkehrskonform zu fahren. Die gesamten Spiele drehen sich eigentlich um Verbrecherkarrieren, die Präsentation aber manchmal sauberer wirkt, als Al Capones Bande damals. Ansonsten beginnst du ein Amoklauf, der entweder endet, wenn du ein Auto umlackierst, abspeicherst oder ausgeschaltet wirst.
Das ist alles, wo man sich im Grunde einen Spielstand kaputt macht (von den geklauten Waren mal abgesehen, die man dann einfach abwirft und nach GTA Missionen, wo du nach Beendigung wieder in der offenen Welt bei null bist), weil es keine neuen Spielwege sind, sondern meist die Abkehr des einzig gedachten Spielweges der Entwickler und irgendwann in einer Sackgasse enden.
Eine der wenigen rein bösen Momente ist, wenn man als Darth Vader zu Beginn von The Force Unleashed auf Kashyyk reihenweise Wookies und Rebellen abschlachtet, während man langsam aber zielsicher auf eine Hütte zustrebt, in der ein verbleibender Jedi ist. Ein regelrechter Todesmarsch, für den dich niemand verantwortlich macht. Aber du verschonst am Ende doch wieder ein Leben - wieder nicht zu 100% böse.
Thema Ethik:
Es ist und bleibt Standpunkt, in der Basis ein Konstrukt aus Gut und Böse - etwas, was nur der Mensch so draufhat. Das einfachste Beispiel ist der Sturz eines brutalen Diktators. Angenommen, nach Stauffenbergs Attentat auf Hitler hätten wir Frieden erreichen können, führende Köpfe des NS verurteilt und hätten danach auch selbst eine Demokratie aufbauen können. Selbst ohne das Gedankenspiel gedenken wir heute unter anderem Stauffenberg für seinen Versuch. Streng genommen war er der Kopf eines Verschwörerkreises, der vorhatte, den derzeitigen Reichskanzler, der legal, wenn auch nicht legitim an die Macht gekommen ist, zu ermorden. Man stelle sich vor, das würde jetzt nochmal passieren. Das würde definitiv nicht als Gedenktag in die deutsche Geschichte eingehen. Warum? Weil Hitler für seine Kriegsführung die deutsche Wirtschaft abgewirtschaftet hat (weshalb er ja auch den Krieg geführt hat, um Land und Rohstoffe zu bekommen), seine brutalen Massentötungen verwirklichen ließ und das gesellschaftliche Leben komplett im Sinne der Partei eingeschränkt hat (Gleichschaltung, frühe Indoktrinierung der Kinder, Verzicht für die Partei üben). Merkels schlimmsten Züge sind ihre Passivität und die Fähigkeit, jeden, der politisch zu Nahe kam, wegzubeißen (sieht man ja, wenn man betrachtet, dass AKK die Nachfolgerin sein soll). Dafür begeht man aber kein Attentat.
Den Pharmazeut aus meinem ersten Beispiel kann man durchaus als unmoralisch bezeichnen. Man bedenke jedoch, dass er Opfer eines Verbrechens geworden ist, der Täter aus "guten" Gründen etwas unrechtmäßig gestohlen hat. Noch pikanter wird es, wenn eine heillose Überbevölkerung herrscht und die Krankheit die Antwort der Natur ist, wieder mehr Gleichgewicht in die Sache zu bringen. Es ist zwar alles konstruiert, aber es gibt viele Variablen, die eine Tat zunehmend rechtfertigen oder verschlimmert. Gut und Böse sind unterschiedliche Betrachtungsweisen
Edit: doch, mir fällt ein Spiel ein, in welchem man eigentlich nur böse ist (das neue Gänsespiel könnte auch ein "böses" Spiel sein ;) ). Vor vielen Jahren gab es mal Gefeuert - Dein letzter Tag. Typisch deutsches Trashspiel, aber da geht es nur darum, möglichst viel schlechtes zu machen und zu sabotieren.