MarkoH01: Hinzu kommt ja, dass es damals kaum eine Möglichkeit gab, wirklich günstig Spiele zu bekommen (weshalb das Abtippen irgendwelcher Programmcodes um am Ende ein Spiel zu haben sich tatsächlich lohnte). Da man sich also meist nur wenige Spiele leisten konnte, war es umso wichtiger, sich vorher darüber informieren zu können. Internet war ja nicht. Teilweise habe ich dann die Screenshots und die Reviews immer wieder geelsen, um mir vorzustellen, wie es wäre, das Spiel wirklich zu haben. Die Spiele, die ich dann wirklich bekam, hatte ich überwiegend nur, weil mal wieder jemand einen Stapel dezentralisierter Sicherheitskopien zur Schule mitgebracht hatte. Ich hab mich oft gefragt, wie viele Originale C-64 Spiele tatsächlich verkauft wurden. Ich kannte nur wenige Leute, die Originale hatten und wenn, waren es nicht viele.
Ich habe die ASM tatsächlich gewälzt, weil sie mir bei meinen Kaufentscheidungen helfen sollte.
Angefangen habe ich 1984 mit einem ZX81, für den es hier in Deutschland tatsächlich nur die Möglichkeit gab Listings abzutippen. Paralell dazu habe ich angefangen zu programmieren und das hat mir damals den meisten Spaß gemacht.
Ich habe zu der Zeit eine Laborausbildung zum Technischen Assistenten für Informationsverarbeitung gemacht, der in einem Fachabitur mündete.
Wir waren also schon mehr "Erwachsen" und der Schulhoftauschcommunity entwachsen. Klar haben wir in den Pausen auch über Computer debattiert, nur kaum einer von uns hatte einen "Standardcomputer" wie den VIC20 oder den C64.
Genaugenommen hatte keiner von uns den gleichen Computer.
Es waren Atari 600 und 800 vertreten, Schneider CPC (meiner und Nachfolger des ZX81), Atari ST, Amiga 500, MSX 1 und 2, Sharp PC-1350, ZX Spectrum. Keiner hatte meines Wissens nach einen C64.
Games wurden nicht getauscht, da keiner mit dem anderen tauschen konnte hätte er Gamekopien besessen. Was aber weniger der Fall war.
Ich war auf die ASM angewiesen, weil ich für den Schneider CPC diverse Games gekauft habe und mich auch vorab darüber informiert habe.
Nach der Bundeswehr habe ich mir vom letzten Sold dann einen Amiga 500 nebst Monitor (1084S) gekauft und dann fing auch meine Zeit als Gamer so richtig an. Zu ZX81 Zeiten stand für mich das Programmieren im Vordergrund. Mit dem Schneider CPC kam mehr Gaming hinzu, aber programmieren war mir immer noch wichtiger.
Meine Games habe ich damals bei dem gleichen Händler gekauft, wo ich auch meinen Schneider CPC 6128 her hatte: Aus der Computerabteilung in dem an meiner Ausbildungsstelle befindlichen Hertie. Bei der ich oft auch die Zeit vebracht habe, die ich warten musste bis mein Direktbus (ohne Umsteigen) nach Hause fuihr. Teilweise habe ich auch ein wenig Leute beraten wenn es um Joysticks etc ging. Ansonsten mit den beiden Angestellten geredet, wobei es oft umd Games ging. Außerdem liefen auf den CPCs der Abteilung häufig auch meine Grafischen Programmierversuche wie Fraktale etc. :)
Mit dem Amiga 500 und die Änderung meines Lebensweges, tratt Gaming dann in den Vordergrund. In all der Zeit hat mich die ASM (neben diverser Computerspezifischer Magazine wie der Amiga Joker, die Beilage der Happy Computer die später zur Power Play wurde) immer begleitet und diente zur Vorabinformation welche Games sich lohnten.
Einmal im Monat (nach Studium der ASM, der Power Play und der Amiga Joker) bin ich in die nächste Großstadt gefahren, habe 2-3 Amiga Spiele gekauft, bin in eine große Buchhandlung gegangen und habe dort nen Schwung Bücher gekauft und bin anschließend ins Kino gegangen um einen Film zu sehen). Den Rest des Monats habe ich mit lesen und spielen verbracht, bis es Zeit für die nächste Tour wurde.
Meist habe ich ein Rollenspiel oder Adventure intensiv gezockt und Games wie Shooter, Jump and Run, Knobbelspiele wie die Lemmings eingeschoben wenn ich grade keine Lust auf ein Rollenspiel oder Adventure hatte
Später kamen dann noch Flugsimulatoren als große Leidenschaft dazu und Weltraumsimulatoren wie Elite.
Ich war einer derjenigen der alle seine Spiele gekauft hat und es bis heute auch immer noch tut. "Raubkopien" habe ich nie besessen und hätte sie auch nicht genommen wenn sie mir angeboten worden wären.
Da ich selbst, wenn auch eher hobbymäßig, programmiert habe kenne ich den Aufwand der hinter einem Spiel steht und mir hätte es leid getan den Entwicklern nicht ihren gerechten Obulus zukommen zu lassen.
Zumal das zu der Zeit auch meist nur wenige Leute pro Spiel waren und das Verhältnis von verkauften Orginal zu Kopie zwischen 1:10 bis 1:100 liegen konnte.
Also habe ich meine Arbeitskraft gegen ihre gesetzt, wenn ich die Games erworben habe.
Ich habe auch immer (wie heute noch) zwischen Sale (Sammlungen, Softwarepyramide) und Vollpreis (Games die eine besondere Bedeutung für mich haben) von beiden Seiten des Spectrums gekauft.
Wobei das mit den Sales und den Sammlungen erst mit den PC-Games kam und aus den Entwicklern im Schlafzimmer immer mehr große Softwarekonzerne wurden. Und Gaming zu Massengeschäft wurde.
Erst im Jahre 2000 bin ich auf den PC umgestiegen und habe dann auch eher PC Games, Gamestar und PC Action (der verückte Verwandte der PC Games) gelesen.
Davon ist nur noch die Gamestar in digitaler Form übrig geblieben. Und diese lese ich auch längst nicht mehr wegen der Tests, sondern wegen dem Magazinteil, der interessante Artikel hat.
Ansonsten habe ich noch die WASD von der ersten bis zur letzten Ausgabe gelesen.
Die ASM habe ich heute noch als Digital-Archiv mit allen Anzeigen aus der Zeit. Und wenn man diese so durchblättert, dann erinnert man sich noch lebhaft an die Zeit. Genauso wenn man Games aus der Zeit spielt.