Im Spiel soll man sich allerdings durch die USA "pirschen". Da haben sie eigentlich keinen Mangel an natürlichen Fressfeinden. Ferner geht es im Spiel auch primär darum, das Fleisch kommerziell zu vermarkten. Bei allem gebotenen Respekt, aber da hören bei mir die Argumente von wegen natürlichen Prädatoren endgültig auf.

Man kann mir ja vieles erzählen, von wegen aktiver Naturschutz. Und in der Praxis in Deutschland sehe ich das auch ein. Bin auch der Meinung, dass eine große Zahl Jagdpächter verantwortungsbewusst sind - obwohl möglicherweise eine ebenso große Zahl Personen existiert, welche über eine Jagdwaffe verfügen, obwohl sie mangels persönlicher Reife nicht einmal eine Wasserpistole besitzen sollten.
Ja, ich verstehe selbstverständlich auch, dass ein Jagdpächter das Fleisch entnimmt und verwertet, bzw. jene Mengen, welche nicht selbst verwertet werden können, verschenkt oder verkauft.

Aber! Wenn es ausdrücklich und ausschließlich profitorientiert betrieben wird und daher nicht etwa zum Bestandsschutz das kranke Tier geschossen wird, sondern das gesunde, weil die Trophäe schöner ist, oder das Fleisch sich besser verkaufen lässt, dann sehe ich dafür exakt gar keine Entschuldigung.

Die "Entnahme" bestimmter Tiere aus einer Population ist offensichtlich notwendig und ich würde soweit gehen zu behaupten, dass das Abschießen weniger brutal ist, als von hungrigen Wölfen bei lebendigem Leib in Stücke gerissen zu werden, im Winter jämmerlich zu verhungern, oder an einer sich ausbreitenden Krankheit qualvoll zu verenden. Aber, dann muss der Mensch, der dem Wolf geistig überlegen ist, sich auch mit dem notwendigen Bewusstsein für die ihm übertragene Verantwortung verhalten.

Die Vermittlung dieser Verantwortung, welche jedem Jagdpächter innewohnen sollte, sehe ich in diesem Spiel beim besten Willen nicht transportiert.

Freilich, es wird nur auf Pixel geballert und natürlich kann man in einem Spiel auch problemlos an Dingen Spaß haben, die man in der Realität niemals machen würde. Für mich persönlich sehe ich es allerdings genauso wie Samuraifox und die anderen: Wenn es Punkte fürs "Ballern" gibt, dann bevorzuge ich Gegner - keine wehrlosen Opfer.

DIe Leute hier, die sich beschweren, daß eine Jagdsim ach so verwerflich wäre, beschweren die sich als Fahradfahrer auch über jedes Autorennspiel? Als Veganer über Super Meatboy? Als Atheist über jedes Bullfrog Godgame? Als Anarchist über jede Regierungssim? Als Flacherdler über jedes Spiel mit Globusweltkarte? Besser Leute schießen Tiere virtuelll als echt. Ansonsten könnt ihr auch gleich Counterstrike verbieten, weil das ja bekanntlich Amokläufer macht.

Nö. Aber, als jemand, dessen Chef und dessen angeheirateter Onkel Jagdpächter sind, nehme ich mir das Recht, eine verzerrte Darstellung von Jagdpächtern im Spiel ebenso zu kritisieren, wie sich Gamer aus gutem Grund ärgern über eine verzerrte Darstellung von Gamern in "analogen Leitmedien".

Dann müssen wir uns in Zukunft aber über 99% aller Spiele beschweren. Gibt nicht viele Titel, in denen die Realität nicht verzerrt dargestellt wird. Alles andere wäre auch recht langweilig.

Bin übrigens auch etwas erstaunt, wie ausgerechnet dieser Titel hier als unmoralisch dargestellt wird. Während es gleichzeitig tausende Titel gibt, in denen man massenweise Menschen tötet. Und sehr häufig auch dort Zivilisten und nicht wehrhafte NPCs.

Also ich bin die Beiträge noch mal kurz überflogen und habe eher den Eindruck das die meisten es eher langweilig finden (so wie ich auch) anstatt unmoralisch.

Wer hat was von unmoralisch geschrieben, die Moralschine kam doch nur durch einen User, der alle anderen über diesen Kamm scheren wollte, damit er sich als Rebell gegen solche Atitüde darstellen konnte. Beitrag kannst du gerne selbst suchen. Stich aus den anderen Beiträgen wie ein Fanal hervor.

Ich finde es nicht unmoralisch, sondern schlicht langweilig auf etwas zu schießen was wehrlos ist. (Egal ob Tier oder Mensch) Und ein Spiel, das genau sowas simuliert finde ich nicht interessant und kaufe es eben nicht. Da mache ich lieber Jagd auf Monster und muss meine Skills auspacken um erfolgreich zu sein.

Mich haben Jagdspiele schon immer interessiert - allerdings nicht wegen dem Thema, Jagd aus "Spaß" ist widerlich, sondern weil ich die Settings von verschiedenen großräumigen Waldgebieten sehr ansprechend finde und die Spiele gerne als Walking Simulatoren missbrauchen würde. ^^
Abhalten tut mich dann immer der Preis, genauso wie hier.

Die Jagd wegen Fleisch finde ich bei ausreichend großen Beständen jetzt auch noch nicht verwerflich. Immerhin machen wir Menschen das jetzt schon länger als es den modernen Menschen gibt.

Und um mal böse zu sein, ist der Tod durch den Menschen in dem Fall dann der weniger brutale.

Was mir gegen den Strich geht, das ist die Trophäenjagd.

Sehe ich ähnlich. Und ich verstehe auch nicht, wozu man den Abschuss unbedingt braucht?

Wenn ich mir was aussuchen könnte, würde ich das exakt gleiche Setting nehmen, aber den Protagonisten durch einen Wildfotografen ersetzen, weil das für die Story eine deutlich bessere Begründung und interessanteres Gameplay liefert.

Dann machen "Trophäen" plötzlich Sinn, die Simulation natürlicher Verhaltensweisen wird umso spannender, und es gäbe einen selbsterklärenden Grund und Anreiz, sich in besonders schwierige Positionen zu pirschen, um das Tier noch einen Tick besser zu "treffen". Geduld würde umso mehr belohnt. Auch ein Upgradesystem mit verschiedenen Objektiven und Linsen wäre ebenso überzeugend wie selbsterklärend. Wenn man überlegt, wie viel Zeit Leute mit dem Fotomodus mancher Spiele verbringen.

Was teilen denn Leute von solchen Spielen? Schöne Screenshots, oder? Modell: Röhrender Hirsch.

Die Verfolgung und das Auffinden der Tiere interessiert mich durchaus. Der Abschuss motiviert mich aber einfach überhaupt nicht. Und zwar, obwohl ich grundsätzlich dem Setting gar nicht abgeneigt bin.

Die Aussicht auf ein Geweih an der Wand oder einen ausgestopften Fuchs auf dem Kamin finde ich nicht motivierend. Außerdem stehen die Frauen da überhaupt nicht drauf.

Kannst Du Dir das etwa vorstellen? Du bist gerade auf der Couch am rummachen, und als Du kurz nach oben blickst, guckt Dir plötzlich so ein Wiesel aufs Gemächt. Da verlierst Du doch die Lust an der Sache.

Dito.

Was ich übrigens sehr spannend finden würde. Monster Hunt 1 und 2 waren außerordentlich unterhaltsam.

"Way of the hunter" überzeugt mich als Simulation leider nicht, dazu mangelt es an der realistischen Darstellung der Arbeit eines Jagdpächters. Die Fokussierung auf Abschuss und Trophäen spricht mich ferner überhaupt nicht an. Eine grasende Hirschkuh ist für mich kein interessanter Gegner.

Neera schrieb zum Beispiel "moralisch fragwürdig". Und in meinen Ohren klang das auch in diversen anderen Beiträgen durch. Wenn's nich so gemeint war, dann habe ich es vielleicht missverstanden.

Kleiner Tipp: der kuriose Walking Sim auf steam "Morels - The Hunt". Man macht genau das, wonach es klingt, in großen Waldgebieten Morcheln sammeln. xD

Gerade angeschaut - gefällt mir. Wann kommt das auf GOG?

Ging mir genauso, ich hatte den gleichen Eindruck.

Mir wäre das zu brutal und destruktiv. Aber Morcheln fotografieren fände ich OK... :-o

Jetzt habe ich doch glatt "meucheln" gelesen.

Puh! Nochmal Glück gehabt.