Leroux: Ich denk gerade, dass es mal wieder typisch deutsch ist, die Gamescon zum Anlass zu nehmen, über Computerspielsucht zu berichten. Ist mir jetzt schon mehrfach aufgefallen. Ist natürlich durchaus ein Problem, das nicht totgeschwiegen werden sollte, aber wenn Computerspiele sonst recht selten Thema in den Medien sind und man dann bei so einem Anlass gleich diesen Bezug herstellt, dann klingt es doch für Otto Normalverbraucher als wäre die Gamescon ein gefährlicher Drogenumschlagplatz. XD
Das Problem ist doch einfach, im Kern zumindest, ein ganz anderes.
Sich selbst richtig kennen und zu verstehen. Die eigenen Grenzen erfassen, sich etwas "Gutes" richtig einteilen.
Der Körper signalisiert einem schon, wann es zu viel wird. Spätestens wenn das eigene Gehirn sich dann wie Watte anfühlt, sollte man aufhören und eine längere Pause einlegen.
Da gab es wirklich mal eine gute Reportage, Thema war World of Warcraft. Da wurde auch ein Psychologe (älterer Herr) befragt. Der selber WoW gespielt hat, ebenso wie seine beiden Söhne.
Die Spielzeit (tägliche) hat er sich selbst auf zwei bis drei Stunden eingeteilt.
Brachte dabei auch das Argument, dass dann nicht so schnell eine Übersättigung (des Gehirns) eintritt.
Und man so viel länger und langfristiger Spaß an etwas hat.
Was solche Berichte übrigens auch gerne verschweigen. Computerspiele können sehr positive Effekte haben, auf die kognitiven Fähigkeiten. Das Empathievermögen und die Reaktionszeit.
Teilweise kann man ein Level an gesteigertem Reaktionsvermögen erreichen, was biologisch eigentlich nicht möglich sein dürfte. Was sonst nur Top-Profi Tischtennisspieler und eventuell noch Shaolin Mönche erreichen.
Gaming kann also etwas sehr positives sein.
Süchte und Abhängigkeiten sind übrigens *fast immer* nur Symptome. Von sehr viel tiefer liegenden Wurzeln, des auslösenden, wahren Problems.
Da müssten wir, als Gesellschaft anpacken. Denn nur die Symptome zu bekämpfen ist viel zu spät.