Auf den Punkt. Und genau deswegen gebe ich einen scheiß auf Tests von Gamestar und co., denn meist dramatisieren die das einfach und bauschen es auf.
Mir kommt das meiste dort sowieso nur so vor, als wäre es einfach dahin gesagt ohne dazu auch wirklich Bezug herzustellen. Der Kontext fehlt mir da einfach. Ein Test-Video in welchem das vermeintlich gezeigt wird, ist mir da als Anhaltspunkt einfach zu wenig. Man muss es ganzheitlich erleben.

Deswegen empfehle ich immer allen sich selbst ein Bild zu machen.

Ehrlich gesagt hat die Fachpresse damit noch ihre geringste Schwäche offenbart.

Gekaufte Bewertungen mögen nur Einzelfälle sein (ich glaube das nicht), aber dicke Werbeverträge mit Publishern erwecken dann doch den Eindruck nicht unabhängig sein zu können.

Mein Vertrauen haben sie aber damals mit der Einführung der ersten DRM-Maßnahmen verspielt. Auch der Spieljournalismus sollte sich der 4. Gewalt verpflichtet fühlen und insbesondere seiner Kundschaft. Das sollten in erster Linie die Leser sein und nicht die Werbepartner aus der Spielindustrie. Will sagen, sie hatten einen erheblichen Einfluss auf die Akzeptanz von DRM am Anfang. Kritik war da extrem spärlich bis gar nicht vorhanden. Mit Half Life 2 habe ich damals mein Zeitschriftenabo gekündigt und nach >15 Jahren des monatlichen Schmökerns in meist 2 verschiedenen Zeitschriften seitdem nie wieder eine Spielzeitschrift gekauft. Wenn man sich den Niedergang der Stückzahlen in dieser Zeit anschaut, war ich wohl nicht der einzige der unzufrieden war (aus welchen Gründen auch immer).

Die Webseiten von denen meide ich ebenfalls wie die Pest. Einzig ein gelinktes Youtubevideo schau ich mir evtl. mal an. Meistens kann ich damit aber auch nicht viel anfangen und schaue lieber echten Gamern zu um mir einen Eindruck vom Spiel zu machen.

Boris Schneider hat es schon richtig erkannt. Die klassischen Bewertungen des Spielejournalismus sind tot. Ich gehe sogar so weit zu behaupten das der klassische Spielejournalismus an sich völlig überflüssig und damit erledigt ist.

Ach irgendwann werde ich mir sicherlich auch ein Bild machen, dann wenn es in der Zweitverwertung aka Humble Choice gelandet ist.
Außerdem verlasse ich mich nicht auf Testberichte der Fachzeitschriften alleine, sondern lese mir auch gerne Leserbewertungen durch: https://www.gamestar.de/xenforo/threads/was-habt-ihr-zuletzt-durchgezockt-impressionen-meinungen-3-0.454280/page-218#post-19938010

Oder schaue mir auf YouTube für mich relevante Gamer an:
https://www.youtube.com/watch?v=cw6jM687Gb8
https://www.youtube.com/watch?v=rAokCeWqYYY <- Auf Englisch

Sehr gut formuliert. Den Rest deines Posts kann ich auch voll unterschreiben.


Genau so ist es. Ich habe damals noch versucht, *sachlich* dagegen zu argumentieren. Egal, ob Steam oder Starforce. Man schrieb damals gegen Mauern aus Redakteuren, bezahlten Claqueuren und Konsumtrottelzockerkellerkindern an, die das alles super fanden. (Die Grenzen zwischen diesen Gruppen waren – nun ja ­ – sie waren fließend.)

Ich fand es irgendwie bitter und amüsant zugleich, wenn dann Jahre später jemand in ein Adventure-Forum kam und um Hilfe fragte, weil Spiel X wegen eines 32-Bit-Kopierschutzes nicht mehr auf einem 64-Bit-Windows funktionierte.

Laut eigener Aussage von Publishern verkauften sich die Erstauflagen von Adventures seinerzeit im vierstelligen Bereich. Das war denen anscheinend noch zu viel, da sie ihre Boxen mit Kaufschutz in die Regale stellten.

Aber ich schweife ab. :-)

Sehe ich auch so. Gerade Gamestar hat da eine lange Geschichte mit so etwas. Ich weiß nicht, wie es heute ist, aber wenn man früher die Wörter "Vehikel" und "wuseln" aus den Tests strich, blieb nicht mehr viel an Text übrig. Im Prinzip ging es nur darum, möglichst viele Seiten mit Screenshots und einer Prozentzahl am Ende zu füllen.

Absolut.

Ich werde es mir holen, wenn es unter die 20-Euro-Schwelle rutscht.

Joa und das wirklich Schlimme (bzw. ja nach Perspektive ebenfalls schlimme) finde ich dass sich das Verhalten auch noch nicht wirklich verbessert hat bzw. zumindest an der Sichtbarkeit von heutzutage existierenden Alternativen gearbeitet wird. Auch wenn es sich in den letzten 2-3 Jahren ein bisschen verbessert hat fehlt gefühlt noch bei 40-60% der getesteten Spiele der Hinweis dass diese auch DRM frei auf Gog/Humble/Wo auch immer erhältlich sind falls dies der Fall ist bzw. die Magazine/Testseiten müssen immer erst noch extra in den Kommentaren darauf hingewiesen werden dass die Spiele auch auf einem anderen Kanal als Steam vertrieben werden. Damit wird halt auch garnicht am Steam Monopol gerüttelt und die Entwickler "beschweren" sich dann wohl auch zu recht über die schlechten Verkäufe auf den anderen Platformen.

HA! Da sagst Du was, genau den Eindruck habe ich auch gehabt.

Bei Heise im Forum wurde das Thema längere Zeit sehr lautstark diskutiert. Viele der Newsbeiträge waren voll mit dieser Kritik. Da ich dort schon lange keinen Account mehr habe und nur noch passiv lese, konnte ich mich da nicht beteiligen. Mir hat es aber in den Fingern gejuckt. Lange Rede kurzer Sinn: Die Redaktion hat dort tatsächlich eingelenkt und GOG wird seitdem ebenfalls erwähnt. Von "DRM-Frei" liest man weiterhin meist kein Sterbenswörtchen, aber immerhin. Den Rest erledigt ohnehin die Foristen.

Was die Verkäufe anbelangt, so glaube ich ist das primär der Bequemlichkeit oder der Gleichgültigkeit der Masse geschuldet. Die Beschwerden der Entwickler (wohl eher Publisher) gehen mir völlig am Arsch vorbei. Ich vermute ein paar zehntausend Einheiten wird jedes halbwegs interessante Spiel hier locker absetzen. Wem dann diese Summe nicht genug ist, der soll seinen Gierschlund halt exklusiv an Steam andocken. Gibt ja zum Glück mehr als reichlich Spiele am Markt. :-D

Schlimmer noch, manchmal "vergisst" die Gamestarredaktion auf Sales bei GOG hinzuweisen. Am Wochenende haben sie allerdings den Vogel abgeschossen. Es gab auf Steam einen Paradoxsale und sie haben darüber einen Artikel geschrieben. In der Vergleichstabelle die im Artikel steht, wurden aber nicht die Salepreise des Paradoxsales hier bei GOG verwendet, sondern die regulären Preise die man sonst hier zahlt.
Ich habe es mir nicht nehmen lassen darauf hinzuweisen, aber es wurde bis heute nicht korrigiert.

Ich lobe mir Deinen Einsatz, aber das ist wie "Perlen vor die Säue" werfen. Da bohre ich lieber in der Nase nach Öl.

Das einzige womit man das abstrafen könnte wäre eine sachliche negative Bemerkung im Forum. Und dieser Schaden setzt ja auch nur schleichend ein. Bis das jemand wahrnimmt, stehen die vor der Insolvenz. Mir sind so ad hoc keine positiven Beispiele aus der deutschen Spielzeitschriften-Industrie (und deren Webportale) bekannt, wo die Kritik des Kunden ernst genommen wurde.

So ist es. Ich habe mich früher auch regelrecht an der GS und an bestimmten Publishern abgearbeitet. Die haben nur milde gelächelt. Wenn überhaupt. Am Ende hilft nur die Abstimmung mit dem Geldbeutel.

Gerade was DRM angeht, war die GS nie um Ausreden verlegen, warum man die Kaufschutzmaßnahmen nicht im Artikel nennen könne (Redaktionsschluss ... Testmuster ohne DRM ... blabla). Die saßen schon sehr auf dem hohen Ross, als sie noch über 300.000 Hefte verkauft haben. Sinngemäß hieß es: "Wir machen alles richtig, unsere Umfragen bestätigen das. Wir verkaufen die meisten Hefte." Und immer die Krönung: "Wir machen das alles für euch, die Spieler."

LOOOL, ich erinnere mich noch dunkel an die Hochzeit der PC Games.
Um die 650.000 Hefte haben die monatlich an den Mann gebracht.

300.000 sind da schon ein absoluter Niedergang. Wo stehen die heute? Egal, ich schau besser gar nicht nach. Kauft heute überhaupt noch jemand Zeitschriften? Selbst die Kids stecken die Kohle doch lieber in Fortnite.

Heise zählt leider zu den Umfallern. Früher wären die Publikationen des Heise-Verlags die Speerspitze der Freien gewesen. Ich erinnere da an die Kampagne gegen die "Un-CDs". Davon ist nicht mehr viel geblieben. Ach wie gerne habe ich in den 90ern Artikel von Stanislaw Lem bei Telepolis gelesen. Nach 9/11 haben dann die Verschwörungstheoretiker dort das Ruder übernommen. Irgendwie schien das dem Heise-Forum und den Zeitschriften auch nicht gut zu tun.

Bei den Tönen, die Mister L. gespuckt hat, konnte man meinen, das wären über 3 Millionen Hefte gewesen. :-D

Ich sehe schon, wir haben da die gleichen Erfahrungen gemacht. Um 2002 herum hab ich mein ct'Abo gekündigt, es hat mich inhaltlich vorher schon ein paar Jahre gelangweilt, da für mich nur wenig Neues geboten wurde. Mit dem Schwinden der Sympahtie jedoch, mochte ich das Abo dann auch nicht mehr aufrecht erhalten. Danach habe ich alle paar Jahre mal wieder ein interessantes Exemplar gekauft und gelesen.

Ich vermisse die alte Generation sehr. Nicht nur die vom Heise-Verlag. Vielleicht liegt das am fortgeschrittenen Alter. Irgendwann mit Mitte 30 setzte das scheinbar bei vielen Menschen ein. Ich halte das für völlig normal und schwelge gerne mal in schönen Erinnerungen. Die Evolution hat uns ja nicht umsonst ein so großes Gehirn spendiert. :D

Mister L. kenne ich nur aus Clever & Smart, die hatte ich als Kind damals verschlungen. Magst Du mich aufklären?

Unterschreib ich auch so. Lasst uns gleich eine Petition starten um diese ganzen Krankheiten, die unser schönes Hobby belastet, zu beseitigen.

Ich hab das damals ebenso alles verfolgt, als Steam zur Mode wurde. Was wurde da nicht von alles Seiten geseiert.
Und seitens GameStar und co. wurde dann auch noch gelobt wie einfach das jetzt alles wird eine Spielesammlung aufzubauen und zu verwalte, mit seinen Freunden zu spielen und wie benutzerfreundlich das alles ist... bla blub...

Die Drecksäcke haben meinen geliebten LAN-Modus und dedizierte Server genauso auf dem Gewissen!

Und man merkt definitiv, dass die geschmiert sind.

Was schleimen die nicht immer rum und ballern ihre Internetpräsenzen dann mit allerlei Grafiken der Publisher und Entwickler voll. Wird doch immer schlimmer. Und auch im Vorfeld haben sie zu Biomutant ja auch mächtig Werbung gemacht.
Widerwärtig.

Neutralität sucht man bei denen eben vergebens, aber genau das braucht es eigentlich, damit sie bestand haben.

Und Kritik wird abgeschmettert.
Ich lese da auch manchmal still in den Foren mit.
Und die Gamestar widerspricht sich ja auch gerne.
Gern kritisiertes und aber auch vehement verteidigtes Element: ihr Wertungssystem.

Da könnt ich immer kotzen.

Die haben selbst keinen Respekt mehr vor den Menschen, ihren Kunden.
Zahlen und Klappe halten.


Mal etwas weiter ausgeholt:
Das geht mir bei den reinen Computerzeitschriften noch mehr gegen den Strich.

Schaut euch mal Chip oder PCWelt an.
Ganz früher hab ich da gerne Zeit verbracht und auch die Zeitschriften ab und an gekauft.

Heute sucht man PC-Artikel gerade auf Chip fast vergebens.
Was wird stattdessen getestet.

Fucking Mixer!

Ich warte noch auf Vibratoren... getreu dem Motto: "Wenn befriedigend besser ist, als gut"

Ich hasse auch einfach dieses Getue, von wegen "wir sind hipp und modern"
Die Webseiten sind ein Graus.

Geiler Spruch, da musste ich gerade herzlich lachen. :D